Anfang Februar war durchgesickert, dass Tata Motors nach einem Standort für seine europäische Batteriezellenfabrik in Spanien und im Vereinigten Königreich sucht. Einem BBC-Bericht zufolge war jedoch bereits Ende Mai klar, dass der britische Standort Bridgwater in der südwestenglischen Grafschaft Somerset der Favorit sein würde.
Der genaue Standort der britischen Zellfabrik wird in der Ankündigung der britischen Regierung nicht genannt, aber die Tatsache, dass Tata eine große Zellproduktionsanlage in dem Land - und nicht in Spanien - ansiedeln wird, wird bestätigt. Dem Bericht zufolge wird das indische Unternehmen mehr als vier Milliarden Pfund (derzeit etwa 4,6 Milliarden Euro) in die Batteriezellenfabrik investieren, in der bis zu 4.000 direkte Arbeitsplätze entstehen sollen. Die Fabrik soll 2026 mit einer anfänglichen Jahreskapazität von 40 Gigawattstunden in Betrieb gehen und Zellen für die künftigen BEV-Modelle von JLR sowie möglicherweise auch für andere Automobilhersteller liefern.
Laut der gemeinsamen Ankündigung des Büros von Premierminister Rishi Sunak und des Ministeriums für Handel und Industrie von Kemi Badenoch wird die neue "Gigafactory" fast die Hälfte der bis 2030 benötigten Batterieproduktion liefern und damit die Umstellung des Vereinigten Königreichs auf emissionsfreie Fahrzeuge vorantreiben. Es handelt sich um "eine der größten Investitionen, die jemals in der britischen Automobilindustrie getätigt wurden". Aber: Tata erklärt in seiner eigenen Ankündigung, dass die Investition Lösungen für die Elektromobilität und auch stationäre Energiespeicher umfasst - also nicht nur für Elektroautos.
Über die Art der Batteriezellen, etwa das Format oder die Zellchemie, sowie über die geplante Lieferkette gibt es noch keine Angaben. In der Ankündigung verweist Downing Street zwar auf den Automotive Transformation Fund (Entwicklung einer international wettbewerbsfähigen Lieferkette für Elektrofahrzeuge in Großbritannien) und das Advanced Propulsion Centre (Forschung und private Investitionen in neue Lieferketten für kohlenstoffarme Fahrzeuge). Es wird jedoch nicht gesagt, ob und in welchem Umfang Tata Subventionen erhalten wird.
"Unsere Multi-Milliarden-Pfund-Investition wird hochmoderne Technologie in das Land bringen und dazu beitragen, den Übergang des Automobilsektors zur Elektromobilität voranzutreiben, in dem unser eigenes Unternehmen, Jaguar Land Rover, verankert ist", sagte Natarajan Chandrasekaran, Vorsitzender von Tata Sons. "Mit dieser strategischen Investition stärkt die Tata-Gruppe ihr Engagement in Großbritannien, neben unseren vielen Unternehmen, die hier in den Bereichen Technologie, Konsumgüter, Gastgewerbe, Stahl, Chemie und Automobil tätig sind."
