Die neuen Euro-7-Vorschriften, die ab dem 1. Juli 2025 in Kraft treten, zielen darauf ab, die NOx-Emissionen um 35 % und die Auspuffpartikel um 13 % im Vergleich zu den derzeitigen Euro-6-Richtlinien zu verringern. Diese Ziele gelten für neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge; die Vorschriften für größere Lkw und Busse werden 2027 in Kraft treten.

Die vorgeschlagene Norm hat eine Debatte über ihre Auswirkungen auf die Umwelt, die Verbraucher, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und darüber hinaus ausgelöst. Um zur Klärung der Frage beizutragen, hat die europäische Automobilindustrie, vertreten durch den Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA), sieben strittige Punkte im Zusammenhang mit Euro 7 ermittelt.

Euro 7: Produktiv oder kontraproduktiv für die Umwelt?

Die EU hat bei der Verringerung der Luftverschmutzung durch Fahrzeuge im Rahmen der derzeitigen Euro 6/VI-Normen erhebliche Fortschritte erzielt. Der Euro-7-Vorschlag wird jedoch möglicherweise nicht viel mehr bewirken und könnte sogar kontraproduktiv sein, da er die Erneuerung der Fahrzeugflotte verlangsamt.

Euro 7: Hilfreich oder hinderlich für die Dekarbonisierung?

Die Autoindustrie investiert in die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs, um Klimaneutralität zu erreichen und die Luftqualität zu verbessern. Der Euro-7-Vorschlag birgt die Gefahr, dass der grüne Übergang schwieriger wird.

Euro 7: Billig oder teuer?

Der Euro-7-Vorschlag ist eine komplizierte und kostspielige Reform, die zu höheren Preisen für Verbraucher und Betreiber führt. Dies könnte dazu führen, dass ältere, schadstoffreichere Fahrzeuge länger genutzt werden, was der Umwelt schadet und für die Hersteller nachteilig ist.

Euro 7: Einfach oder kompliziert?

Der Euro 7-Vorschlag ist für Pkw und Lieferwagen wesentlich strenger als die Euro 6/VI-Vorschriften. Auch für Lkw bedeutet er eine komplette Überarbeitung, die Investitionen in Milliardenhöhe erfordert.

Euro 7: Mehr oder weniger streng als andere globale Normen?

Die EU hat eines der umfassendsten und strengsten Konzepte für Schadstoffemissionen weltweit. Dank modernster Technologie sind die Abgasemissionen kaum noch messbar.

Euro 7: Realistische oder unrealistische Zeitvorgaben?

Die europäische Automobilindustrie benötigt eine angemessene Vorlaufzeit für die Entwicklung und Umsetzung von Technologien zur Emissionsreduzierung in neuen Fahrzeugen. In seiner jetzigen Form enthält der Euro 7-Vorschlag aus technischer Sicht unrealistische Zeitvorgaben.

Euro 7: Gut oder schlecht für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie?

Die europäische Automobilindustrie ist eine der wichtigsten Triebfedern des Wirtschaftswachstums in der EU. Der Euro-7-Vorschlag könnte dazu führen, dass bestimmte Fahrzeugmodelle und -segmente in der EU nicht mehr hergestellt werden, was den Fortschritt der Branche bei der Umstellung auf umweltfreundliche Technologien behindern würde.

Euro 6/VI und die Elektrifizierung können die Stickoxidemissionen (NOx) bis 2035 bereits um 80 % gegenüber 2020 senken. Im Vergleich dazu würden die NOx-Emissionen unter Euro 7 nur um 2 bis 4 % gesenkt, während sich der Kaufpreis eines Neuwagens um 2.000 Euro erhöhen würde.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Euro-7-Vorschlag sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Umwelt, die Verbraucher, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und darüber hinaus hat. Die europäische Automobilindustrie unterstreicht die Notwendigkeit eines datengestützten Ansatzes und realistischer Zeitpläne, um das beste Ergebnis für alle Beteiligten zu erzielen.

Quelle: ACEA

Евгений Ушаков
Evgenii Ushakov
14 jahre am Steuer