Sowohl Autohersteller als auch Ridesharing-Unternehmen suchen schon seit geraumer Zeit aktiv nach Lösungen zur Bekämpfung der Reisekrankheit. So hat Volkswagen beispielsweise Optionen wie bewegliche Sitze und LED-Streifen erforscht, während Jaguar umfangreiche Forschungsarbeiten durchgeführt hat, um die Verwirrung des Gehirns zu beseitigen, die zu Reisekrankheit führt.
Für diejenigen, die sie noch nicht erlebt haben, mag sie unbedeutend erscheinen, doch mit dem Herannahen der Ära der selbstfahrenden Autos wird sich die Reisekrankheit wahrscheinlich weiter ausbreiten und auch diejenigen betreffen, die sie noch nie erlebt haben. BMW ergreift daher proaktive Maßnahmen.
Die einfachste Lösung ist ein Panoramaglasdach, das in Kombination mit Fensteröffnungen das Gefühl der Bewegung für Menschen, die zur Reisekrankheit neigen, effektiv vermittelt. In Fahrzeugen, die mit dem BMW-Deckendisplay (und anderen komplexen Deckenkonstruktionen) ausgestattet sind, verringern sich jedoch die Vorteile eines Glasdachs. Die von BMW vorgeschlagene Lösung besteht darin, die Decke transparent erscheinen zu lassen. In Fahrzeugen mit klappbarem Deckendisplay kann dieser Effekt durch die Projektion von Bildern auf den vorhandenen Bildschirm oder direkt auf die Decke selbst erzielt werden.
Bei beiden Optionen ist eine Technologie zur Augensteuerung erforderlich, damit die visuellen Effekte den Bewegungen des Fahrzeugs folgen. Natürlich kann ein einzelnes Display nur für einen Passagier auf dem Rücksitz verwendet werden. In Fällen, in denen mehrere Passagiere unter Reisekrankheit leiden, könnten Technologien der virtuellen und erweiterten Realität die Lücke füllen.
Die Implementierung eines solchen Systems würde verschiedene Sensoren erfordern. BMW weist darauf hin, dass das an der Decke montierte Display die Neigung des Fahrzeugs im Verhältnis zum Himmel, seine Geschwindigkeit und Richtung in Bezug auf Himmelskörper wie Sonne, Mond und Sterne sowie die durch die Fahrzeugfenster sichtbare Tierwelt ausgleichen müsste.
Kameras könnten die Umgebung des Fahrzeugs erfassen und diese Bilder auf den an der Decke montierten Bildschirm projizieren. Darüber hinaus könnte BMW GPS, Wetterdaten und astronomische Informationen nutzen, um eine gleichbleibend genaue Anzeige zu gewährleisten, unabhängig von den Wetter- und Lichtverhältnissen. Darüber hinaus könnte die künstliche Intelligenz die Bilder an der Decke verbessern und eine dynamische Szene erzeugen, wenn die Passagiere in einen wolkenlosen Himmel blicken.
Beschleunigungs- und Gyroskopsensoren würden sicherstellen, dass das angezeigte Bild den Bewegungen des Fahrzeugs entspricht. Auch wenn dieses Konzept vielversprechend und realisierbar erscheint, könnte seine Umsetzung von der breiten Einführung selbstfahrender Autos abhängen, falls dies überhaupt jemals geschieht.
Quelle: Carbuzz